Martin-Luther-Platz und Martin-Luther-Hain eingeweiht

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Martin-Luther-Platz und Martin-Luther-Hain eingeweiht

Ottostadt Magdeburg.
Mit einer feierlichen Zeremonie enthüllte heute der Oberbürgermeister gemeinsam mit Vertretern der evangelischen Kirche Sachsen-Anhalts zwei neue Straßenschilder. Zwei bislang unbenannte Plätze im Zentrum der Landeshauptstadt heißen von nun an nach dem großen Reformator.


Im Glanz des Namensgebers und großen Reformators Martin Luther sonnen sich schon viele Städte und doch gibt es eine besondere Verbindung zwischen Luther und der sachsen-anhaltinischen Landeshauptstadt. Darum findet sich künftig südlich der Johanniskirche zwischen Johannisbergstrasse, Ernst-Reuter-Allee und Jakobstraße auch der "Martin-Luther-Hain". Darüber hinaus wird das Areal südlich des Alten Rathauses zwischen Jakobstraße, Ernst-Reuter-Allee und Hartstrasse ab heute "Martin-Luther-Platz" heißen.

Die beiden bisher namenlosen, sehr zentralen Plätze wurden bewusst ausgewählt. Zum einen brauchten beide einen Namen, damit sie in der Innenstadt leichter zu finden sind. Zum anderen haben sie im Umfeld der Johanniskirche eine besondere historische Verbindung zu Martin Luther und seinem Wirken in der Stadt.

An Luthers Aufenthalte in Magdeburg erinnern bislang vor allem das 1886 vor der Johanniskirche errichtete Denkmal von Emil Hundrieser sowie die Lutherstraße, die im Stadtteil Sudenburg liegt. "Die Magdeburger sollen nun einmal mehr Gelegenheit bekommen, sich der historischen und gesellschaftlichen Bedeutung Luthers für ihre Heimatstadt bewusst zu werden", sagte Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper bei der Einweihung der beiden Plätze.

Der Name Martin Luther ist eng mit der Geschichte Magdeburgs verbunden. Er war hier ein Jahr lang Klosterschüler und besuchte auch später noch mehrfach die Stadt an der Elbe, so zum Beispiel 1516 bei einem Inspektionsbesuch im hiesigen Augustinerkloster. Seit er im Juni 1524 vor den begeisterten Massen in der Johanniskirche und der Wallonerkirche zu Magdeburg predigte, entwickelte sich die Stadt zu einer Hochburg der Reformation und zum Zentrum des gemäßigten lutherischen Protestantismus. "An dieses Erbe wollen wir in der laufenden Reformationsdekade auf besondere Weise erinnern", so der Oberbürgermeister.

Flacius, einer der glühendsten Anhänger Luthers, verbreitete dessen Lehren von Magdeburg aus in die ganze Welt, was der Stadt den Beinamen "Unseres Herrgotts Kanzlei" verschaffte. Diesen herausragenden Status als Bastion des Protestantismus verteidigte die Stadt bis zur ihrer fast vollständigen Zerstörung durch die Truppen der katholischen Liga unter Feldmarschall Tilly im Jahre 1631.

Heute gehört Magdeburg zum Verbund "Europäische Stätten der Reformation". Das Andenken an die lange und auch leidvolle Geschichte des lutherischen Protestantismus in Magdeburg wahren ab heute auch die beiden nach ihm benannten Plätze im Zentrum der Landeshauptstadt.

Nachricht vom 09.08.2010


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