Magdeburg auf dem Weg zur Energieeffizienten Stadt

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Magdeburg auf dem Weg zur Energieeffizienten Stadt

MD-E4 - Magdeburg auf dem Weg zur Energieeffizienten Stadt.
Magdeburg ist Sieger im Bundeswettbewerb.

Magdeburgs Beigeordneter für Kommunales, Umwelt und allgemeine Verwaltung, Holger Platz hat gestern aus den Händen von Bundesforschungsministerin Anette Schavan die Auszeichnung als Preisträger im Bundeswettbewerb "Energieeffiziente Stadt" entgegen genommen. Die Landeshauptstadt hat sich damit als eine von insgesamt fünf Städten für die Endphase des Wettbewerbes qualifiziert und wird vom Bundesministerium in den kommenden bis zu 5 Jahren mit jeweils bis zu 1 Mio. € jährlich gefördert. Das Geld fließt in die Umsetzung der geplanten Maßnahmen.

"Die Auszeichnung bestätigt, dass Magdeburg auf einem guten Weg ist, um den Ressourcenverbrauch und den CO2-Ausstoß deutlich zu reduzieren, damit auch künftige Generationen eine intakte, vielgestaltige Umwelt vorfinden", freut sich Magdeburgs Beigeordneter Holger Platz über die Anerkennung der städtischen Umweltpolitik. "Die weitere Förderung durch das Bundesministerium versetzt uns in die Lage, weitere Projekte umzusetzen und vor allem die Erforschung von intelligenten, zukunftsfähigen Systemen und Technologien fortzusetzen. Und sie gibt uns kräftigen Rückenwind für unser neues Klimaschutzprogramm, das heute im Stadtrat Thema ist."

Im Mittelpunkt des Wettbewerbs steht die Frage, welche Technologien und welche innovativen Dienstleistungen beim Energiesparen am meisten bringen. Die Idee der BMBF-Initiative: Eine Stadt wird als ein Gesamtsystem betrachtet, das seinen Energieverbrauch auf vielen Wegen deutlich senken kann. Das Forschungsministerium unterstützt insbesondere Städte und deren Projektkonsortien, die Forschungseinrichtungen, kommunale Entscheidungsträger, Energieversorger und weitere Partner vernetzen. Der Wettbewerb setzt Ziele der Hightech-Strategie 2020 für Deutschland um, bei der Klima/Energie eines von fünf zentralen Handlungsfeldern ist.

Mit der Projektbegleitung und Koordination hatte der Stadtrat die GWM, Gesellschaft für Wirtschaftsservice Magdeburg mbH beauftragt. Holger Platz dankte dem Unternehmen sowie den weiteren Partnern für die erfolgreiche Kooperation bei der Erstellung eines Umsetzungskonzeptes. Zu den Partnern gehören u.a.

- die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
- die Hochschule Magdeburg-Stendal
- das Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme
- das IFF Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung
- ifak Institut für Automation und Kommunikation e.V.
- die SWM Städtischen Werke Magdeburg GmbH
- die Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH
- die GETEC AG
- die ITG Planungs- und Energieberatungs GmbH
- das Büro Bergbau-Geologie-Umwelt (BBGU)
- Helionat e.G. und weitere

"Magdeburg konnte sich gegenüber Mit-Wettbewerbern wie Aachen, Düsseldorf, Hamburg und München so erfolgreich platzieren weil hier eine sehr gute Kooperation so vieler Beteiligter aus Wissenschaft und Wirtschaft gelungen ist. Dies sollte beispielgebend sein." So der Geschäftsführer der GWM, Ralph Tyszkiewicz. "Diese Zusammenarbeit ist ein wesentlicher Schlüssel für dieses Ergebnis - und zugleich ein stabiles Fundament für die Arbeit der nächsten Phase."

Prof. Hartmut Zadek vom Institut für Logistik und Materialflusstechnik der Otto-von-Guericke-Universität hebt zum Erfolg Magdeburgs im Städtevergleich hervor: "Magdeburg hat überzeugt durch das umfangreiche Partnerkonsortium im Verbund von Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft, durch innovative Maßnahmen insbesondere bei Energieerzeugung und Verkehrslogistik sowie durch die planerische Herangehensweise und sein Modell zur erfolgsorien-tierten, nachhaltigen Umsetzungsbegleitung in den nächsten Jahren."

Gemeinsam wollen die Projektpartner in der Umsetzungsphase des Wettbewerbes bis 2020 u. a. folgende Vorhaben vorantreiben:

- Einrichtung einer Verkehrsmanagementzentrale, die die Leit- und Informationssysteme der Landeshauptstadt und der angrenzenden Region nach verkehrs- und umweltpolitischen Anforderungen und Vorgaben organisieren, beeinflussen und lenken soll.

- Einrichtung eines innenstadtnahen Miniverteilzentrums, über das die Verteilung gebündelter Waren umweltfreundlich erfolgen soll.

- Verbesserung der Netzstabilität im Stromnetz, z.B. durch Entwicklung von Speichersystemen, mit denen Verbrauchsspitzen abgefedert werden können.

- Forschungsprojekte zu alternativen Methoden der Strom- und Wärmegewinnung

- Motivation von Bürgern zum Energiesparen

- Optimierung und Erprobung von EnerGIS - ein datenbankgestütztes Beratungs- und Planungsinstrument, das verfügbare Daten zum Energiesystem integriert, nachfragebezogen aufbereitet und in thematischen Karten darstellt.

- Entwicklung eines Kennzahlen- und Controllingsystems zur Messung der quantitativen und qualitativen Wirkung der Maßnahmen, Reporting und Erfolgscontrolling über den Umsetzungsstand der Maßnahmen und der Initiative MD-E4 in Summe

Hintergrund
Vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wurde im April 2008 der Wettbewerb "Energieeffiziente Stadt" im Rahmen des Förderkonzeptes "Grundlagenforschung Energie 2020+" ausgelobt. Der Wettbewerb ist dreistufig aufgebaut. In der ersten Phase - der Ideenphase - waren erste Ansätze für eine Bewerbung zu skizzieren. Aus 72 eingereichten Bewerbungen erhielt Magdeburg als eine von 15 Städten den Zuschlag für die Weiterentwicklung ihrer Vorschläge in der Konzeptphase. Die zur Verfügung gestellten Fördermittel wurden eingesetzt, um die verschiedenen Projektideen auf ihre Umsetzbarkeit und die für die Realisierung notwendigen Voraussetzungen zu untersuchen. Mit den Ergebnissen der Konzeptphase hat sich die Landeshauptstadt Magdeburg um die Teilnahme an der entscheidenden, der dritten Phase des Wettbewerbes - der Umsetzungsphase - beworben.

Nachricht vom 17.09.2010


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